Die Wallfahrtskirche "Mariä Krönung" wurde von 1471 bis 1488 als größerer und ausgesprochen kostbarer Nachfolgebau über der uralten Wallfahrtsstätte errichtet.
Sie wird häufig als "wahres Juwel spätgotischer Sakralbaukunst" bezeichnet. Dies trifft sicherlich zu, aber sie ist viel mehr als nur ein einmaliges Denkmal vom Kunstverständnis unserer Vorfahren.
Sie ist ein unverfälschtes und lebendiges Zeugnis des Glaubens und der Frömmigkeit der Talbewohner und der Wallfahrer.
Trotz verschiedener außergewöhnlicher Bauteile (Gnadenkapelle und Lettner) überrascht der Innenraum durch vollkommene Harmonie.
Diese Wirkung ist das Resultat der unveränderten Bausubstanz und der nahezu vollständigen Originalausstattung. Der Kunstfreund findet hier auf engstem Raum erlesene Meisterwerke der Architektur.
Der Baumeister Hans Hertwig hat hier Räume mit Netzgewölben gestaltet, die ihresgleichen suchen.
Mit den Steinmetzarbeiten von höchstem Rang, die den Einfluss von Niclas Gerhaerdt nahelegen, wird die Vornehmheit des Bauwerkes noch erhöht (Hauptportal, Gnadenkapelle, Lettner, Netzgewölbe mit Schlusssteinen, Maßwerke der Fenster).
Die drei Flügelaltäre gehören mit ihren Skulpturen und Gemälden zu den Spitzenleistungen ihrer Zeit.
Der Hochaltar (Weihe 1483) nimmt in der Fachliteratur wegen der einzigartigen Kombination von besten Meisterwerken der Schnitzkunst und der Malerei eine Sonderstellung ein.
Die beiden Seitenaltäre unter dem Lettner stehen dem Hochaltar in künstlerischer Qualität und theologischer Aussage ebenbürtig zur Seite. Bis heute ist es noch nicht gelungen, die Künstler unserer Altäre mit letzter Sicherheit zu identifizieren.
Die reiche Fachliteratur nennt nur klangvolle Namen als mutmaßliche Schöpfer. Eine nahezu einmalige Kostbarkeit sind die 59 prächtigen Glasbilder in den Fenstern unserer Kirche.
Es handelt sich dabei größtenteils um Stifterscheiben, die zwischen 1482 und 1488 in den Werkstätten des berühmten Peter Hemmel in Straßburg entstanden sind.
Die Tatsache, dass die Wallfahrtskirche zu Lautenbach die sehr unruhigen und von vielen Kriegen heimgesuchten Jahrhunderte unbeschadet überstanden hat, dürfen wir getrost als Hinweis werten, dass dieser Ort unter einem ganz besonderen Schutz steht.
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