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Markgraf Wilhelm von Baden schenkte das Gut 1790 seiner zweiten Gemahlin Luise Caroline, die hier 1801 eine Fabrik für Steinzeug errichtete. Die bis 1775 betriebene Erzschmelze musste aber wegen der geringen Ergiebigkeit der lokalen Vorkommen aufgegeben werden. Aufgrund hoher Herstellungskosten endete 1816 auch die Produktion von Steinzeug. Der zweitälteste Sohn der Großherzogin übernahm den unrentablen Besitz. Seit 1817 Markgraf von Baden, gründete Wilhelm Ludwig August 1822 ein landwirtschaftliches Mustergut mit einer wenige hundert Meter entfernten Meierei. Er gab Friedrich Weinbrenner den Auftrag, das ehemalige Fabrikgebäude solle "zur künftigen Wohnung adoptiert" werden. Weinbrenner baute die bereits vorhandenen Gebäude 1818-27 zu einem staatlichen Landschloss um und verlieh der Anlage durch einen zentralen Portikus ihr repräsentatives Gepräge. 1993 durchgeführte bauhistorische Untersuchungen belegten, dass der überwiegende Teil des späteren Herrenhauses 1807 als Fabrikationshalle der Steinzeugfabrik errichtet worden war, auch die beiden Nebengebäude entstanden bereits zu dieser Zeit. Unter der Erbin, der Prinzessin Sophie zur Lippe, wurde 1869 Herrenhaus ein neuer Südportikus mit toskanischen Säulen und Eckpfeilern aus Sandstein angefügt, der die bis dahin bestehende Säulenvorhalle der Steinzeugfabrik von 1807 ersetzte. Die insgesamt durch den Weinbrennerschen Umbau geprägte Anlage ist an den adligen Landsitzen des oberitalienischen Veneto geschult, die in der Renaissance unter dem Einfluss Andrea Palladios entstanden sind. Das Anwesen beherbergt heute die Landesakademie für Schulkunst, Schul- und Amateurtheater. Von dem ehemaligen "Römischen Haus", hinter dem Schloss gelegen, das 1804 als kleiner Tempel von Friedrich Weinbrenner für die Reichsgräfin Luise Caroline von Hochberg errichtet wurde, sind nur die steinernen Unterbauten geblieben.