Kath. Pfarrkirche St. Nikolaus - In der Gründungsurkunde der Gamshurster Pfarrei aus dem Jahr 1355 wird eine „Nicolauskapelle zu Gamshurst“ mit ummauertem Friedhof erstmals erwähnt. Wann sie gebaut wurde, ist nicht bekannt. Der Turm wurde um 1480 errichtet – somit handelt es sich um das älteste Gebäude im Ort. 1675 geriet das Gotteshaus bei einem Gefecht mit den Truppen des französischen Marschalls Turenne in Brand. In den folgenden Jahren wurde es wiederaufgebaut. Das Langhaus entstand 1728. Über dem heutigen westlichen Seiteneingang, dem damaligen Hauptportal, ist diese Jahreszahl noch heute zu sehen. Der Gottesacker wurde 1832 an den heutigen Standort verlegt. Bereits anfangs der 1840er Jahre gab es Pläne über eine Erweiterung oder einen Neubau, die jedoch nicht realisiert wurden. Während des Ersten Weltkriegs wurden 1916 zwei Glocken für Kriegszwecke abgeholt. 1922 erhielt der Turm vier neue Glocken. Am 6. Mai 1926 schlug ein Blitz im Kirchturm ein und setzt ihn in Brand. Durch die verheerende Wucht des Einschlags wurde Mauerwerk am Turm herausgerissen und das Langhaus Großteils abgedeckt. Beim Wiederaufbau beschloss man, die Kirche mit einem Anbau Richtung Norden zu vergrößern – Grundsteinlegung war am 24. Juli 1927. Das Langhaus erhielt drei Deckengemälde mit dem Schutzheiligen St. Nikolaus. 1942 musste Gamshurst erneut drei Glocken für Metallsammlungen zu Kriegszwecken abbauen. Neun Jahre später wurde das Geläute wieder vervollständigt – Diese Glocken schlagen bis heute im Turm. Nach 1970 wurde bei einer Innenrenovierung unter anderem die Kanzel entfernt und die Deckengemälde übertüncht. Diese Übermalung wurde 2005 rückgängig gemacht, und das Gotteshaus 2009 erneut renoviert.
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