Schon zu Beginn der Badischen Revolution von 1848 fand in Achern am 2. April eine Volksversammlung statt. Auch später geriet Achern durch Beteiligung an der 1848er Revolution in die Schlagzeilen. Die Revolution war für die Stadt Achern insgesamt nicht ganz billig und trotzdem wurde in diesem "revolutionären Nest" ein Denkmal für den Großherzog Leopold von Baden errichtet. Großherzog Leopold (29.8.1790 - 24.8.1852) übernahm 1830 die Herrschaft des Großherzogtums Baden, zu dem Achern seit 1805 wieder gehörte. Forderungen nach Presse- u. Versammlungsfreiheit, Selbstverwaltung der Gemeinden, Verbesserungen des Justiz- u. Agrarwesens fanden zunächst die Zustimmung des neuen, liberalen Ministeriums des Großherzogs Leopold. Doch als massivere Eingriffe des Volkes wie das Hambacher Fest oder der Sturm auf die Frankfurter Wache folgten, entschloss man sich zu restriktiven Maßnahmen wie Pressezensur und Bespitzelung. Leopold versöhnte sich nie wieder mit den Revolutionären. 1854 unterbreitete der Bildhauer André Friedrich der Stadt Achern das Angebot, der Stadt ein Geschenk in Form eines Standbildes zu machen - einer Büste des Großherzogs Leopold mit einer Höhe von knapp 3 Metern. Das war für die Stadt Achern und die Bürger, die der Revolution skeptisch gegenüberstanden, die Gelegenheit, sich bei der neuen Regierung unter Leopolds Sohn Friedrich beliebt zu machen. Die Einweihung fand am 5.8.1855 statt. Die Büste stand damals mitten auf dem Adlerplatz. An den heutigen Standort wurde sie 1955 umgesetzt, da der Adlerplatz durch Bombentreffer im 2. Weltkrieg massiv geschädigt wurde. Die Sandsteinstatue auf dem Sockel stellt den Großherzog Leopold von Baden dar. Er wird gerade von einer Jungfrau, die Achern symbolisieren soll, mit einem Lorbeerkranz gekrönt.
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Tourist-Info Achern
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